100 Jahre SVT

Chronik des SV 1920 Tiefenbach e.V.

Fußballbegeisterte Tiefenbacher gründeten 1920 den Vorläufer des heutigen Sportvereins als Fußballverein SV Tiefenbach 1920. Aus dieser wirtschaftlich wie politisch schwierigen Zeit zwischen den beiden Weltkriegen liegen dem Chronisten nur sehr unvollkommene Angaben über das Vereinsleben vor. Zu den namentlich benannten Gründungsmitgliedern zählten Josef Bürzle, Otto Betz, Fritz Mayer, Josef Heinz, Johann Bader, Josef Münzenrieder und Johann Leopold. Der Spielbetrieb musste in den Wirren der Zeit wieder eingestellt werden.

Ein Neuanfang Tiefenbacher Fußballsports wurde am 20. März 1949 mit der Wiedergründung unter dem jetzigen Namen SV Tiefenbach 1920 gewagt. Treibende Kräfte waren damals die Herren Xaver Münzenrieder, Georg Jegg, Erhardt Pösel sowie der damalige Schulleiter Willi Motsch und Pfarrer Hops. Bei der Gründungsversammlung traten bereits 48 Einwohner als Mitglieder bei. Unter der Leitung der Vereinsvorstände G. Jegg und W. Motsch mussten nun die Voraussetzungen für die Teilnahme am Spielbetrieb geschaffen werden. Die Gemeinde wies dem Verein die Kiesgrube im Gemeinde-Hölzle als Grundstück für den nun in Eigenleistung zu erstellenden Fußballplatz zu. Nach über 1000 freiwillig erbrachten Arbeitsstunden konnte der Platz rechtzeitig zu Beginn der Spielrunde fertiggestellt werden. Zur Eröffnungsfeier am 28. August 1949 fand neben dem Fußballspiel und Turnvorführungen auch ein Schauboxen statt.

1954 bis 1957 führte Josef Erhard den Verein. 1957 gelang nach dem Gewinn der Meisterschaft der Aufstieg in die B-Klasse. Von 1957 bis 1970 amtierte Hans Stölzle als 1. Vorsitzender. Ein markantes Datum in der Vereinsgeschichte war der 5. Juni 1960. Dort fand die Fahnenweihe anlässlich des 40-jährigen Jubiläums statt.

Als größter sportlicher Erfolg der 60er Jahre muss der Gewinn des Bezirks-B-Pokals am 25.7.1967 im Ulmer Donaustadion hervorgehoben werden.

1972 inzwischen wirkten erstmals Max Jegg und Xaver Hörmann als Vorsitzende. Damals zählte der SV Tiefenbach 163 Mitglieder, darunter 35 Jugendliche. 1973 wurde beschlossen, den Waldsportplatz attraktiv umzugestalten. 1976 erfolgte dann die langersehnte Einweihung des Platzes. Zwischenzeitlich gelang nach dem Gewinn der C-Klasse mal wieder der Aufstieg in die B-Klasse.

Mit der Fertigstellung der Gemeindeturnhalle 1978 wurden neue Abteilungen für die Hallensportarten Volleyball, Damen- und Skigymnastik gegründet. Auch die Tischtennisspieler fanden optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen vor.

1980 wurde noch einmal Hans Stölzle als 1. Vorsitzender bestätigt. Hermann Deufel wurde zum 2. Vorstand gewählt. Die Ära Stölzle endete im gleichen Jahr mit dessen Rücktritt. Danach lenkte Hermann Deufel den Verein.

1981 wurde die Forderung nach einem weiteren Fußballtrainingsplatz für inzwischen 8 Mannschaften immer lauter. Zum Pfingstturnier der Fußball-C-Jugend reisten renommierte Mannschaften aus dem ganzen Bundesgebiet an, auch ein Beweis der überaus engagierten und guten Jugendarbeit der Fußballabteilung (W. Wiest). Die A-Jugend belegte beim Internationalen Pfingstturnier im belgischen Lüttich einen ausgezeichneten 2. Platz. Unter der Leitung von Peter Unglert wurde die C-Jugend ohne Punktverlust Meister.

1982 gelang mit der Pacht des Geländes nordwestlich des alten Platzes ein wesentlicher Schritt zur Erweiterung des Trainingsgeländes, so dass man sich zukünftig im Vereinsausschuss mit der Planung des neuen Sportplatzes befassen konnte.

Sportlich konnte die 1. Fußballmannschaft 1984 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga ihren bis dahin größten Erfolg erreichen.

1986 stand ganz im Zeichen der Ergänzung und Planung der Sportstätten. So wurde in den Bau der zwingend erforderlichen Strom- und Wasserversorgung des Waldsportplatzes ein hoher Stundensatz an Eigenleistung investiert.

Der Gedanke an ein modernes Vereinsheim, in Tiefenbach Betriebsgebäude genannt, wurde immer konkreter. Der Baubeginn unter Federführung von Rudi Bader begann im September 1987.

Nach vielen Stunden handwerklicher Eigenleistung konnte dann das Vereinsheim Pfingsten 1989 bei schönem Wetter eingeweiht werden. Nicht nur wegen der Fertigstellung des Vereinsheims war 1989 ein besonderes Jahr. Die Fußballer konnten gleich fünf Meisterschaften nach Tiefenbach holen. Dreimal war die Jugend erfolgreich. Die Aktiven gewannen die Punktspielrunden der Reservemannschaften und der A-Klasse. Damit war der Wiederaufstieg in die Bezirksliga Donau/Iller geschafft.

Im September 1988 wurde endlich der neue zweite Platz angelegt, so dass das lang ersehnte Übungsgelände zur Verfügung stand. 1993 musste die überstrapazierte Rasenfläche des Waldsportplatzes dringend drainiert und neu angelegt werden.

Sportlich stellten sich in dieser Zeit die größten Erfolge im Kinder- und Jugendfußball ein. So zählt z.B. die E-Jugendmannschaft der Saison 1994 mit über 140 erzielten Treffern zu den erfolgreichsten Kindermannschaften im Kreis, ein Beispiel für hervorragende Jugendarbeit unter der Leitung von Margarethe Holl und ihren Mitarbeitern.

Nach 10-jähriger Abteilungsleitertätigkeit wurde Horst Lanz, der das Amt des Schriftführers übernahm, von Robert Klöckler abgelöst, der schon zuvor jahrzehntelang verschiedene ehrenamtliche Positionen – unter anderem als Trainer der Jugend und der Aktiven – ausübte.

Vor dem Jahrtausendwechsel wurde die Zusammenarbeit zwischen den Hallensportabteilungen und der Abteilung Fußball immer schwieriger, so dass nach vielen Gesprächen die Trennung beschlossen wurde. Zum Jahreswechsel 2000/2001 wurde der TUS Tiefenbach gegründet und der SV Tiefenbach wurde wieder zu einem reinen Fußballverein. Winfried Klöckler wurde zum ersten Vorstand und Heinz Stanke zu seinem Stellvertreter gewählt. Heinz Stanke war es auch, der die Idee zur Erweiterung des Vereinsheims hatte und dies auch umsetzte. Unermüdlich arbeiteten er und sein Bau-Team bis der Umbau beendet war. Leider kann er den Blick von seinem Balkon nicht mehr genießen, da er allzu früh verstorben ist.

Ab 2006 bis 2011 fungierte Georg Haugg als 2. Vorsitzender und unterstützte W. Klöckler in allen Belangen. 2012 löste Manfred Becker ihn in seinem Amt ab.

2016 wiederholt der SVT den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte und sichert sich vier Spieltage vor Schluss der Saison mit 19 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten den Meistertitel. In der Saison 2016/2017 spielt der SV Tiefenbach in der Bezirksliga.